Sonntag, 15. Juni 2008
Zum Drama von Amstetten
Vor einer Weile ist in Österreich ein Verbrechen aufgedeckt worden, das in seiner Schwere beinahe die Vorstellungskraft überschreitet. Dem mutmaßlichen Täter wird unter anderem vorgeworfen:
jahrelange Freiheitsberaubung
fahrlässige Tötung
vielfache Vergewaltigung
Inzest
mehrfacher Kindsentzug

Nun kann man darüber streiten, welche dieser Taten die schlimmste darstellt und das beste Identifikationsmerkmal für die Tat darstellt. Die Presse scheint hier keine Schwierigkeiten zu sehen und spricht in diesem Zusammenhang bevorzugt vom Inzestfall.
Vielleicht ist mein Wertebild verschoben, aber als größtes Vergehen sehe ich das eigentlich nicht an. Ich wittere hier, insbesondere nach dem kürzlich gescheiterten Versuch, diese Lebensform in Deutschland zu legalisieren, eine Art der Meinungsmache. Wenn innerfamiliäre Liebesbeziehungen zukünftig mit derartigen Taten assoziiert wird, dürfte die Schranke dafür wesentlich höher liegen.
Naja, zumindest kann man froh sein, daß nicht das alte Wort der Blutschande genutzt wird.

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